Regentag im Schwarzwald

Neulich war ich an einem recht regnerischen Tag mal wieder im Nordschwarzwald unterwegs. Das an Regentagen recht kontrastarme Licht ist gerade für Aufnahmen an Gewässern und Wasserfällen im Wald optimal. Die starken Kontraste an Sonnentagen sind auch für moderne Kamerasensoren immer noch schwierig zu handhaben und vor allem sorgen sie für eine Unruhe im Bild. An Regentagen ist das Licht deutlich ausgeglichener und bringt die nötige Ruhe in das Bild, so dass der Betrachter nicht vom eigentlichen Motiv - in dem Fall dem Wasser - abgelenkt wird.

 

Kameraausrüstung und -einstellungen:

Dabei hatte eine Vollformatkamera mit einem Standardzoom- und einem Weitwinkelobjektiv sowie passenden Polfiltern. Mit einem zirkulären Polfilter kann man Spiegelungen auf dem Wasser je nach Wunsch verstärken und auch abschwächen. Im Normalfall nimmt man die Spiegelungen eher raus - auch das sorgt für ein homogeneres Bild und verstärkt in Teilen auch die Farben. Die Bilder sollten eine recht gute Gesamtschärfe haben, weswegen ich bei solchen Aufnahmen meist mit einer Blende von F8 bis F11 arbeite. Je nach Tiefe des Motivs erreicht man hier zwar nicht immer eine durchgehende Schärfe, die leichten Unschärfen in Vorder- oder Hintergrund finde ich persönlich aber gar nicht so schlimm, weil sie das Auge in die Mitte des Bildes führen; letztendlich entspricht ein komplett durchgehend scharfes Bild auch nicht unserem natürlichen Sehen. Es gibt schon Aufnahmetechniken solche durchgehend scharfen Bilder zu erreichen, ich persönlich setze sie aus den vorgenannten Gründen allerdings nur selten und gezielt ein. Was die Verschlusszeit angeht, scheiden sich die Geister bei solchen Aufnahmen am Gewässer: manch einer mag mehr seidenweiches Wasser (lange Verschlusszeiten), andere frieren das Wasser lieber in seinem Fluss ein (sehr kurze Verschlusszeiten). Ich persönlich wähle lieber ein Mittelding: nicht zu kurz, um etwas Ruhe reinzubringen, aber auch nicht zu lang, um die Dynamik des Wassers zu erhalten. Bei den gezeigten Bildern war die Verschlusszeit jeweils zwischen 0,2 und 0,4 Sekunden. Die ISO-Zahl lag jeweils bei 100, so dass ich so gut wie kein Rauschen im finalen Bild hatte. Unabdingbar ist bei solchen Verschlusszeiten auch ein stabiles Stativ.

 

Motivwahl:

Hier zeige ich dieses Mal nur Aufnahmen in der Totale. Was ich auch sehr gerne mache, sind Details am Fluss. Siehe hierzu auch meinen Artikel von vor ein paar Jahren. Dazu empfehle ich noch ein leichtes Teleobjektiv mit einzupacken.