Unter Gämsen

Schon länger habe ich besonderen Spass an der Tierfotografie gefunden. Tiere beschweren sich nicht, wenn man sie fotografiert, Hauptsache man stört sie nicht und lässt ihnen ihre Ruhe. Ganz besonders reizvoll wird es, wenn man sonst scheue Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung aufzuspüren und beobachten kann. So geschehen bei meinem letzten Projekt vergangene Woche. Ich hatte das Privileg Gämsen in der freien Natur der Vogesen ungestört beobachten zu können und Bilder von ihnen zu machen. Da alle Fotos ausnahmslos in den frühen Morgenstunden entstanden, gibt es immer mal wieder Nebelschwaden auf den Bildern zu sehen. Auf den ersten Bildern sind die Tiere teils noch komplett im Nebel, was in den Aufnahmen vielleicht etwas diese besondere Mystik wiedergibt, die dieser Morgen hatte. Zuerst hatte ich befürchtet, dass das frühe Aufstehen, ja der ganze Trip nach Frankreich umsonst gewesen sein könnten und ich die Tiere hier im dichten Nebel nie finden würde. Dann so langsam lichteten sich durch die stärker werdende Morgensonne die Nebelschwaden und ich konnte erkennen, dass ich in unmittelbarer Umgebung gleich 2 grössere Herden hatte. Die Fotos unten sind nur eine kleine Auswahl von den Bildern, die ich an dem Morgen machen konnte. Nie hätte ich erwartet so viel Zeit teils Auge in Auge mit den scheuen Tieren verbringen und dabei so tolle Bilder machen zu können.

 

An Ausrüstung hatte ich neben einem Einbeinstativ diesmal sowohl meine Canon 6d wie auch meine Sony alpha6300 dabei. Während ich auf der Canon ein Sigma 150-600 Teleobjektiv verwendete, war meine Sony mit einem Canon 70-300mm bestückt - die Kombination die ich auch schon in Afrika im Nationalpark verwendet hatte. Zusätzliche Filter habe ich nicht verwendet. Letztendlich sind, aufgrund der längeren Brennweite, die meisten Bilder mit der Canon entstanden. Auch die Iso-Werte lagen im Nebel in einem niedrigeren Bereich, was rauschärmere Bilder bedeutete.

 

Schon jetzt kann ich den Fotoausflug in die Vogesen als eines der Highlights meines bisherigen Fotografenlebens bezeichnen. Es war toll zu beobachten mit welcher Anmut sich die Tiere durch die teils schroffe, steile Landschaft bewegten. Und ich bin dankbar dafür wie nahe sie mich an sich heranliessen, ohne reisaus zu nehmen.